Dringliche Interpellation im Kantonsrat
Endlich reagiert die Politik und nimmt Freier stärker in die Verantwortung! Per 1. Oktober 2020 hat der Regierungsrat die Zuwanderung von Prostituierten wegen der Pandemie eingeschränkt – zum Schutz der öffentlichen Gesundheit. Zudem besteht ab Oktober die Pflicht, die Kontaktdaten der Freier aufzunehmen und ihre Identität zu kontrollieren.
Diese Massnahmen sind die Reaktion auf die dringliche Interpellation von Andrea Gisler, Kantonsrätin und ehemalige Präsidentin der Frauenzentrale (Mitunterzeichnerinnen: Barbara Günthard Fitze und Jeannette Büsser, beides Mitglieder der Frauenzentrale). Die Unterzeichnerinnen wollten vom Regierungsrat wissent, ob das Contact Tracing in den Bordellen auch wirklich funktioniert und ob nicht eine Ausweispflicht wie in der Clubs besser wäre.
Auslöser für die Interpellation waren das Elend und die positiven Corona-Fälle oberhalb der Lugano-Bar an der Langstrasse, wo sich afrikanische Frauen teilweise zu viert ein Zimmer zu übersetzten Mietpreisen teilen. Laut Andrea Gisler sind die Zustände über der Lugano-Bar, wo rund fünfzig Frauen auf engstem Raum hausten, hätten gezeigt, dass sich die Realität nicht verleugnen lasse. Die Prostituierten seien oft nicht in der Lage, sich Hilfe zu holen.
Sehen Sie hier die beeindruckende Rede von Andrea Gisler im Kantonsrat auf die Massnahmen des Regierungsrates: